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Mittwoch, 26. Februar 2014

Weiß - ein Nachschlag

Wir waren im Wüstengarten stehen geblieben:

Ein kleiner und sehr unauffälliger Bewohner dieser Beete ist Talinum sediforme. Daran läuft fast jeder vorbei, aber auch kein Wunder bei dieser Größe!
Talinum sediforme (Syn. Phemeranthus sediformis)
Wo wir schon mal bei den Sukkulenten sind, auch gleich einmal ein Blick Richtung Kakteen: Weiße Blüten sind sehr rar! Opuntia polyacantha 'Crystal Tide' steht im Ruf weißblühend zu sein. Häufig wird diese Erwartung durch eine rosa blühende Form enttäuscht. Ob es nun eine Verwechslung war oder ob es zwei verschiedene 'Crystal Tide' gibt kann ich nicht beurteilen.  Beim Typ 'Richter' jedenfalls handelt es sich um besagte, fast weiße Form.
Opuntia polyacantha 'Crystal Tide' (Typ Richter)
Treffender ist die Bezeichnung Weiß aber bei Echinocereus reichenbachii:
Echinocereus reichenbachii f. albiflora
Weiße Lilien? Als erstes denkt man meist an die Madonnenlilie, Lilium candidum. Leider habe ich davon nur einen Klon aus dem Handel im Garten, sodass keine Samen entstehen.
Lilium candidum
Eine Lilie hybriden Ursprungs ist Lilium 'Eyeliner', die ihren Namen wahrlich zu Recht trägt!
Lilium 'Eyeliner'
Letze Lilie ist leider duftlos, dafür kann ich mit einer anderen duftenden Pflanze aufwarten: Jaborosa integrifolia aus Südamerika ähnelt in gewisser Weise der Engelstrompete.
Ein ganz besonderer Leckerbissen kam letztes Jahr am Grillplatz zur Blüte: Michauxia campanuloides. Wie der Name schon andeutet, ein Glockenblumengewächs (Campanulaceae). Sie stammt aus der Türkei und ist leider monokarp, stirbt also nach der Blüte ab. Zum Glück habe ich rechtzeitig welche ausgesät und freue mich schon auf die nächsten blühenden Pflanzen im Garten!
Michauxia campanuloides
Das Mutterkraut Tanacetum niveum breitet sich durch Samen selbstständig aus und sollte nur dort eingestzt werden, wo es das auch darf. Oder man schneidet die Staude rasch nach der Blüte zurück und unterbindet so ein aussamen. Wir wünschten, wir hätten dafür mehr Platz!
Tanacetum niveum
Der Aphodil hat es hingegen nicht eilig, sich zu vermehren. Es dauert sehr lange, bis die Samen keimen und erst recht, bis man eine blühfähige Pflanze herangezogen hat.
Asphodelus albus

Krokus in Weiß: einmal frühlingsblühend...
Crocus vernus 'Jeanne d' Arc'

...und einmal herbstblühend:
Crocus niveus

Einige Iris der Sektion Juno fühlen sich im sandigen Substrat des Wüstengartens recht wohl.
Iris magnifica var. alba
Iris Arten haben sich an die unterschiedlichsten Lebensräume angepasst. Eine Art für feuchten bis nassen Boden ist die Japanische Sumpfiris (Iris ensata). Es lohnt sich die Samen der schönen Sorten auszusäen!
Neben violett und zweifarbig blühenden Pflanzen mit unterschiedlicher Anzahl an Blütenblättern entstand diese reinweiße Form aus einer Iris ensata 'Sorcerer's Triumph' Absaat:
Iris ensata - Weißer Sämling
Zu trocken sollte auch Zantedeschia nicht stehen, damit sie guten Zuwachs macht und auch reichlich blüht.
Zantedeschia aethiopica 'White Giant'
Zantedeschia aethiopica 'White Giant'
Frühlingsduft ist immer auch Veilchenduft!
Viola sororia 'Albiflora'
Ganz vernachlässigt habe ich weiß blühende Gehölze! Dabei gibt es so viel Schönes! Wenn ich nur an die Kirschblüte denke!
Prunus avium
Oder Birne!
Pyrus communis 'Gute Luise'
Zum Abschluss noch ein Weißer Flieder - das Sinnbild für den Duft des Frühlings!
Syringa vulgaris Hybride
Gerhard

Montag, 24. Februar 2014

Weiß - aber das ist doch keine Farbe!

Streng genommen ist Weiß tatsächlich keine Farbe, aber was soll's!

Callianthemum anemonoides
Der Frühling naht mit riesen Schritten. Eine der ersten Blumen, die wieder aus dem Schnee auftauchen ist das Schneeglöckchen. Obwohl man für gewöhnlich genug Weiß den Winter über gesehen hat, erfreut uns diese kleine Blume sehr.
Galanthus nivalis
Vom Schneeglöckchen gibt es mittlerweile auch schon unzählige Sorten, welche manche mit Begeisterung sammeln. Die Kosten für besonders ausgefallene Sorten sind allerdings enorm und nur etwas für wohl behütete Plätze oder Topfkultur. Deshalb haben wir neben den herkömmlichen Arten auch nur noch die alte, gefüllte Sorte Galanthus nivalis 'Flore Pleno' im Garten.
Galanthus nivalis 'Flore Pleno'
Viel zu schnell vergeht die Zeit im arbeitsreichen Frühjahr. Manche Pflanzen blühen bei warmer Witterung so kurz, dass man Gefahr läuft, sie zu verpassen. Das ist mir bei Jeffersonia diphylla sogar schon öfters passiert.
Jeffersonia diphylla
Jeffersonia diphylla - Blüten
Eine Spur mehr Zeit lässt sich vermutlich die Blutwurz Sanguinaria canadensis, aber sie steht auch gut sichtbar am Eingang des Schattengartens, sodass man sie kaum übersehen kann.
Sanguinaria canadensis
Die gefüllt blühende Form ist tatsächlich etwas länger blühend. Die ganze Pflanze im optimalen Zeitpunkt zu fotografieren aber ebenso schwer. Wenn sie Vormittags toll aussieht sollte man umgehend ein Foto machen, denn Nachmittags könnte sie schon nicht mehr so makellos sein! Man mag vielleicht meinen, so eine Pflanze ist es nicht wert im Garten kultiviert zu werden. Doch gerade diese kurzen Augenblicke, in denen die Pflanzen so wunderschön und makellos sind, macht sie zu diesen besonderen Perlen.
Sanguinaria canadensis 'Flora Plena'
Glaucidium palmatum ist ein Mohngewächs aus Japan und schätzt daher kühlen Schatten.
Glaucidium palmatum f. album
Im Steingarten wächst die weiße Form der Kuhschelle. Alleine etwas unauffällig kommt sie inmitten ihrer violetten Artgenossen am besten zur Geltung.
Pulsatilla vulgaris 'Alba'
Ein winziger Hahnenfuß, der ebenfalls gut in Steingärten passt ist der Alpenhahnenfuß (Ranunculus alpestris).
Dieser wächst in einer relativ schattigen und feuchten Felsspalte im Wüstengarten.
In den Wäldern ringsum wächst die Pfirsichblättrige Glockenblume. Gelegendlich sind auch weiße Formen dabei. Etwas ganz besonderes war letztes Jahr aber eine Pflanze mit verbändertem Blütentrieb und teils monströsen Blüten.
Campanula persicifolia 'Alba'
Die gewöhnliche Blüte hat nur fünf Zipfel:
Campanula persicifolia 'Alba'
In den Kakteenbeeten kultivieren wir auch eine empfindlichere Glockenblume aus Zentral Mazedonien: Campanula formanekiana. Diese ist allerdings nicht so reinweiß wie vorige, sondern weist leichte blaue Schattierungen auf. Dieser Art profitiert sicherlich vom winterlichen Regenschutz in diesem Bereich.
Campanula formanekiana [Zentral-Mazedonien, 1800m]
Damit schließe ich nun erstmal den Beitrag. Einen keinen Nachschlag werde ich noch vorbereiten.

Gerhard

Sonntag, 16. Februar 2014

Gelb: 2.0

Eine kleine Fortsetzung des letzen Beitrags "Die Farbe Gelb"

Inula helenium mit Schwebfliege
Alle Bilder zusammen hätte den letzten Post gesprengt, deshalb gibt es jetzt Nachschlag!
Zu Beginn ein weit verbreiteter und beliebter Frühlingsbote: Die gewöhnliche Primel oder auch Stängellose Schlüsselblume genannte Primula vulgaris. Diese Art ist stark züchterisch bearbeitet worden und nun in allen erdenklichen Farben erhältlich. Die ursprüngliche, heimische Form ist mir aber immer noch die Liebste.
Primula vulgaris (Synonym P. acaulis)
 Die echte Schlüsselblume im Vergleich:
Primula veris
Sehr früh im Jahr blüht auch der Stechginster, Ulex europeanus. In vielen gemäßigten Teilen der Erde ist diese Pflanze ein invasiver Neophyt, wie etwa in Neuseeland. Im Garten haben wir die sterile Sorte 'Plenus', welche nur vegetativ vermehrbar ist. Das Beste: die Blüten duften nach Kokosnuss!
Ulex europeanus 'Plenus'
Um gleich bei den gelb blühenden Gehölzen zu bleiben: Der Goldregen darf hierbei natürlich nicht fehlen!
Laburnum watereri 'Vossii'
Doch zurück zu den Stauden: Irisgewächse wurden im letzten Beitrag bereits angesprochen. Die Gattung Iris selbst blieb aber noch unbeachtet. Ein besonderes Kleinod im Garten ist die in Niederösterreich heimische Iris humilis.
Iris humilis
 Für eine Steppeniris sehr zierlich und elegant ist Iris spuria subsp. halophila.
Iris spuria subsp. halophila
 Aus Südafrika kommt eine nahe Verwandte der Iris, die recht winterharte Moraea spathulata.
Moraea spathulata
Ebenfalls von der Südhalbkugel kommt die Kapfuchsie zu uns. Wie so oft ist der Deutsche Trivialname verwirrend, denn die Kapfuchsie (Phygelius) hat natürlich nichts mit den richtigen Fuchsien (Fuchsia) zu tun.
Phygelius aequalis 'Yellow Trumpet'
Damit sind wir im feuchteren, humusreicheren Bereich des Gartens gelandet. Hier wächst die Hundszahnlilie, die ihren Namen durch ihre Reißzahn förmige Zwiebel und die lilienähnlichen Blüten erhielt.
Erythronium 'Pagoda'
Ebenfalls feucht mag es das Ingwergewächs Cautleya lutea, doch kommt es durch immer größer werdende Nachbarn zunehmend in Bedrängnis.
Cautleya lutea
In den schattigen Bereich umgesiedelt wurde vor einem Jahr der duftenden Aronstab aus Kreta, Arum creticum. Eigentlich sollte er einen warmen Platz erhalten, doch relativ sonnig am Fuße einer Zeder war es ihm dann doch zu heiß!
Arum creticum
Arnebia pulchra, die Prophetenblume, will ebenfalls keinen allzu trockenen Standort und gedeiht an neuer Stelle viel besser.
Arnebia pulchra
Die Schokoladenblume Berlandiera lyrata hätte auch gerne einen neuen, besseren Platz mit weniger Konkurrenz um sich gut zu entwickeln. Mal sehen, verdient hätte sie es sich!
Berlandiera lyrata
Eine Nachtkerze habe ich schon früher einmal gezeigt. Ich halt sie alle für sehr gartenwürdig, wenngleich einige erst abends erblühen. Für jede Gartensituation gibt es geeignete Arten und Sorten. Oenothera 'African Sun' etwa stammt aus dem Sommerblumensortiment, ist aber auch als dauerblühende Staude zu verwenden.
Oenothera 'African Sun'
Für naturnahe Gestaltung empfiehlt sich die zwergige Oenothera minima.
Oenothera minima
Wer gerne Stauden mit Wildcharakter verwendet, wird auch mit dem gefüllten Hahnenfuß seine Freude haben. Er ist steril und breitet sich nicht aus, wie es sein wilder Kollege tut.
Ranunculus acris 'Multiplex'
Phlomis russeliana, das Brandkraut ist eine beliebte Staude in der Gartengestaltung. Kein Wunder! Solange es genug Sonne bekommt, ist sie mit fast allen Böden zufrieden. Sie hat sehr schönes, samtiges Laub, gelbe Blüten in quirligen Blütenständen und starke Stiele, sodass die Pflanzen sogar im Winter den Beeten noch Struktur verleihen.
Phlomis russeliana
Eine hab' ich noch! Ratibida, eine dem Sonnenhut nahe stehende Gattung darf auch nicht fehlen, dann wäre da noch...
Ratibida pinnata
So vieles fällt mir gerade wieder ein, aber irgendwann ist mal Schluss!
Zeit sich auch anderen Farben zuzuwenden!
Echinocereus roetterii
Gerhard