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Sonntag, 15. Januar 2017

Nur die Harten kommen in den Garten!

Und ein bisschen mehr...

Immerhin muss man ja auch neue Erkenntnisse gewinnen!
In dieser Hinsicht ist dieser Winter ganz brauchbar, denn in den vergangenen Jahren wurde man nur leichtsinnig.
Die letzte Kältewelle hatte ein Minimum von ca -13°C. Scharfer Wind mit gleichzeitiger Sonneneinstrahlung bei dieser Kälte ist für viele Immergrüne das reinste Gift!
Es waren etwa 5-6 Tage am Stück frostig, wobei einmal das Thermometer tagsüber auf lediglich -8°C kletterte.
Zwischendurch sorgte gelegentlicher Schneefall und Tauphasen immer wieder für Nässe, was den Xerophyten in unserem Garten nicht unbedingt entgegen kommt.
Also durchaus ein Wetterverlauf, der die Exoten auf die Bewährungsprobe stellt!

Wichtig erscheint, eine harte Vorkultur und schon vom Sämling an.
Echinocereus reichenbachii Sämlinge
Escobaria vivipara Sämlinge
Viele, die sich mit Yuccas beschäftigen, säen im Haus unter künstlichem Licht bereits im Winter aus.
Das bringt natürlich enorme Vorteile, durch die lange Wachstrumsperiode im ersten Jahr. Aber es bringt auch Schwierigkeiten mit sich, die es zu lösen gilt: Angewöhnung an Freilandkultur und die Gefahr von Krankeits- und Schädlichgsbefall durch die feuchtwarme Umgebung.
Ich gehe da einen komplett anderen Weg: Vom Samenkorn an im Freien, nur mit etwas Abdeckung gegen Nässe. So wachsen die Pflanzen zwar langsamer, aber ich erspare mir die Abhärtung.
Yucca und Agaven Sämlinge
Diesen Winter möchte ich echt kein Sämling sein!

Ein Blick auf einige Pflanzen im Garten:

Die äußeren Blätter dieser Agave ovatifolia zeigen bereits einige Schäden. Es sind genau die Blätter, die noch in Glashauskultur wuchsen, während die inneren, unbeschädigten Blätter im Freiland, nach dem Auspflanzen gebildet wurden.
Große Agave ovatifolia
Agave ovatifolia Blattschäden
Eine viel kleinere, aber gleichaltrige Pflanze ist noch völlig unbeschädigt!
Kleine Agave ovatifolia
Eine weitere steht schon länger im Garten und ist ebenfalls unbeschadet.
Agave ovatifolia und Yucca linearifolia
Agave palmeri, (oder auch nicht?) erleiden im Winter relativ leicht Verbrennungen durch Frosttrocknis. Um nichts zu riskieren habe ich sie mit Reisig schattiert.

Agave asperrima (Syn. A. scabra) sollte am Besten auch schattiert werden, noch ist aber nichts passiert.
Agave asperrima (Syn. A. scabra (Salm-Dyck))
Nicht alle können die Wintersonne so gut genießen!

Opuntia engelmannii ist ordentlich geschrumpft, richtet sich im Frühling aber wieder auf.
Opuntia engelmannii
Bereits im Herbst hatte Opuntia engelmannii f. linguiformis erste Anzeichen, dass es Probleme gibt.
Die "Kuhzunge" ist vermutlich nichts für ungeschützte Beete, die dem vollen Niederschlag ausgesetzt sind. Noch im Topf trocken stehende Exemplare geht es hingegen prächtig.
Da diese Opuntie aber erst im Sommer als unbewurzelter Steckling gepflanzt wurde und noch spät im Wachstum war, könnte ein weiterer Versuch nötig sein. Es kann ja nicht immer beim ersten Mal klappen!
Stark geschädigte Opuntia engelmannii f. linguiformis
Opuntia cacanapa 'Ellisiana' steht noch ganz tadellos da. Die liegt mir sehr am Herzen!
Opuntia cacanapa 'Ellisiana'
Hanfpalmen habe ich mir vorgenommen, nicht mehr zu schützten. Ich hoffe, dass geht gut!
Ein bisschen zerzaust sind sie allerdings schon vom Wind.
Etwaige Schäden zeigen sich oft aber erst sehr spät.
Meinem Vorsatz hingegen, die im letzten Frühjahr frisch gepflanzten Araucarien zumindest gegen Wintersonne zu schützen, habe ich hingegen nicht eingehalten.
Das neue Beet mit den Araucarien
Die eigenen Ratschläge sind am schwersten zu befolgen!

Gerhard