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Donnerstag, 30. Januar 2014

Yucca 2013

Die blühenden Palmlilien des vergangenen Jahres!

Neben den verschiedenen, alljährlich blühenden Gartenformen von Yucca filamentosa und Y. flaccida blühten im vergangenen Jahr auch einige nicht so alltägliche Arten. Wie schon in den Jahren zuvor, versuchte ich die verschiedenen Pflanzen zu kreuzen oder durch Selbstung artreine Samen zu erhalten. Obwohl 2013 wieder vieles gelang, war für mich der Erfolg eher bescheiden. Einige Arten haben als Kreuzungspartner überhaupt nicht funktioniert, wie etwa Yucca reverchonii. Mit Yucca elata gelangen Kreuzungen nur als Pollenspender. Hinzu kam, dass viele Früchte nicht ausreiften und vorzeitig abgeworfen wurden. Selbst von Pflanzen, welche als Samenspender in den letzten Jahren sehr ertragreich waren, wurden die Samenstände nicht genügend lange versorgt und die Früchte verkümmerten. Ob es an der Hitze und Trockenheit gelegen haben kann? Bei Yuccas eigentlich kaum vorstellbar!
Nun aber einige Bilder:
Yucca arkansana [Oklahoma]
Yucca constricta x recurvifolia [Debreczy Zsolt]
Yucca elata
Yucca glauca [Hans Graf] mit verzweigtem Blütenstand!
Yucca harrimaniae LZ 2000 [w. Monticello, vor Visitor-Center, Canyonlands NP, Utah]
Yucca harrimaniae x baccata LZ 2007 [w. Coyote, Rio Arriba Co., NM, 2030m]
Yucca pallida
Yucca reverchonii
Yucca thompsoniana
Ende August kam Yucca x schottii zur Blüte und es gelangen viele Früchte mit eigenem Pollen. Leider reiften die Früchte trotz des warmen Herbstes nicht mehr aus und kein Samen konnte geerntet werden. Für mich einer der schlimmste Fehlschläge des vergangenen Jahres!
Yucca x schottii
Alle Freunde der Gattung Yucca möchte ich auf die Fotoalben unserer Website hinweisen, welche in Bildern detailliert die bisherige Entwicklung vieler von uns kultivierter Arten und Gartenformen zeigen.
Eine Liste aller Kombinationen, welche von mir durch händische Bestäubung geschaffenen wurden, finden Sie hier.
Nun sind wir schon gespannt, welche Yuccas dieses Jahr zur Blüte gelangen und ob wieder interessante Kombinationen möglich werden.

Gerhard

Samstag, 25. Januar 2014

Wintereinbruch!

Der Winter ist nun angekommen - wie erhofft. Oder wie gefürchtet?

Ehrlich gesagt, von mir aus hätte das Frühjahr einziehen können!
Vieles konnte man bis jetzt im Garten tun, um etwas Vorsprung zu haben, im stressigen Frühjahr. Damit ist nun fürs Erste mal Schluss!
Zugegeben, einen gewissen Zauber hat die Winterlandschaft aber schon! Ich kann mich dem nicht entziehen und muss mit der Kamera bewaffnet eine Gartenrunde ziehen:
morgentlicher Blick nach Westen
Gerade noch habe ich es geschafft, den Zaun um den Schattengarten zu reparieren, bevor es über Nacht schneite. Leider ist er schon ziemlich morsch und muss in wenigen Jahren komplett erneuert werden. Vielleicht baue ich ihn das nächste mal gleich aus massivem Eisen, denn die Menge Haselnusshölzer vorzubereiten ist an sich schon eine Menge Arbeit!
Zaun vom Schattengarten
Der Boden ist noch sehr warm und viel Schnee ist schon geschmolzen. Dadurch kommen die Steine in unserem Wüstengarten sehr schön zur Geltung.
Beet "Dryland"
Beet "Dryland"
Beet "Dryland"
Am liebsten sind mir aber die Motive mit einer Schneehaube:
Cylindropuntia echinocarpa [Cima Road, CA, ca. 1400m]
Keine Zeit blieb, irgendetwas zu schützen. Das wurde heute nachgeholt: Wollemia nobilis und Phormium tenax sind nun gut in Vlies eingewickelt.
Wollemia nobilis im Schnee
Auch Dasylirion serratifolium kam nun auch endlich ins Winterquartier. Anderes muss ohne Schutz durchhalten:
Agave neomexicana
Echinocereus reichenbachii. ssp. baileyi  SB 211 [Quartz Mtns., Kiowa, Colorado]
Im geschützten Teil der Anlage hingegen ein Hauch von Frühling:
Colchicum hungaricum 'Velebit Star'
Narcissus romieuxii 'Julia Jane'
Allerdings machen manche bei diesem Schnee auch schon schlapp:
Aber auch wenn manche noch so ein langes Gesicht ziehen...
der Frühling kommt schon noch!
Helleborus argutifolius
Alles wartet schon gespannt!

Gerhard

Sonntag, 19. Januar 2014

Frühling - vor dem Winter?

Wo bleibt nur der Winter?

Ein Frühlingstag reiht sich an den nächsten.
Beim groben Durchputzen im Garten fielen mir ungewöhnlich viele Pflanzen auf, welche schon sehr weit in ihrer Entwicklung sind. Darunter auch etliche schöne Blüten.
Fangen wir bei den gewöhnlichen Wiesenblumen an.
Momentan noch vereinzelt sind die ersten Blüten der  Primula vulgaris zu sehen. Später, im "richtigen" Frühling überzieht ihre schöne gelbe Farbe ganze Böschungen und Wiesenabschnitte.
Primula vulgaris
Weiter geht es mit dem Gänseblümchen. Ebenfalls in unseren Wiesen sehr häufig vorkommend.
Bellis perennis
Eher ungewöhnlich zu dieser Zeit ist die Blüte des Löwenzahns. Im April sind unsere Wiesen übersäht mit den gelben Blütenköpfen.
Taraxacum officinale agg
Den bisher sehr milden Winter überdauerte eine Knospe der Gazania linearis. Nun hat sich die Knospe geöffnet und erfreut unser Auge mit ihrer sattgelben Farbe.
Gazania linearis 
Nun kommen wir zu den typischen Frühlingsblühern. Allen voran natürlich unser Schneeglöckchen.
Galanthus elwesii
 Auch die ersten Krokusse öffnen schon ihre Blüten.
Crocus corsicus
Und die ersten Christrosen blühen auch schon eine Weile.
Helleborus orientalis Hybride
Helleborus argutifolius
Eine rosafarbige Erika blüht jetzt bereits und wird im Frühling wieder viele Bienen anlocken.
Erika carnea
Von mir sehr geliebt sind die kleinen wunderschönen Blüten der Stiefmütterchen. Vor Jahren mit anderen Pflanzen eingeschleppt, haben sie sich in den Beeten selbstständig gemacht und blühen fast ganzjährig.

Nun kommen wir zu den Gehölzen. Die filigranen, duftenden Blüten der Zaubernuss werden von Tag zu Tag mehr. Eigentlich ist 'Arnold Promise' eine spät blühende Sorte.
Hamamelis 'Arnold Promise'
Einen sehr starken Duft verströmen die Blüten der Wollmispel.
Eriobotrya japonica
Ebenfalls betörend duften die Blüten der Mahonie.
Mahonia bealei
Der immergrüne Mittelmeerschneeball zeigt ungewöhnlich viel Farbe.
Viburnum tinus
Klein aber fein die Blüten des Winterjasmins.
Jasminus nudiflorum
Ein Leberblümchen streckt schon tapfer sein Blütenköpfchen in die Höhe.
Hepatica nobilis
Cyclamen bringen kleine Farbtupfer in den Garten.
Cyclamen coum
Zum Abschluss eine sehr interessante Margerite aus Nordafrika:
Rhodanthemum catananche (Syn. Chrysantemum catananche)
Bei diesen Temperaturen juckt es mich schon sehr in den Fingern den Garten fein säuberlich zu reinigen. Aber ein bisschen muss ich mich wohl noch gedulden.

Birgit    

Mittwoch, 15. Januar 2014

Die Farbe Blau

Hepatica nobilis

Diesen Beitrag widme ich den blauen Blüten!


Verschiedene Schwertlilien blühen vom Vorfrühling bis in den Sommer hinein. Den Beginn macht im Garten üblicher Weise die Zwiebeliris,...
Iris reticulata
gefolgt von Iris babadagica aus dem Kaukasus...
Iris babadagica
und Iris tectorum aus Ost-Asien.
Iris tectorum
Storchschnabel gibt es in vielen schönen Sorten mit unterschiedlichen Blautönen. Selten beachtet man aber heimische Arten, wie Geranium pratense, den ich in Markt Piesting, NÖ auf einer brach liegenden Wiese gesammelt habe.
Geranium pratense [Markt Piesting, NÖ]
Einige Sorten wie die viel verwendete 'Rozanne' bilden keine Samen aus und blühen dadurch ununterbrochen.  'Rozanne' verhält sich in unserem Garten allerdings recht zickig. Mal ist es ihr zu trocken, mal zu mager und hat man einen guten Platz gefunden laben sich die Wühlmäuse an ihr.
Geranium 'Rozanne'
Ein nettes Kleinod im Garten ist Commelina dianthifolia.
Commelina dianthifolia
Diese Gattung steht den Dreimasterblumen (Tradescantia) sehr nahe und ist namensgebend für die übergeordnete Familie der Commelinaceae. Hier ein Beispiel mit einer gelblaubigen Sorte, Tradescantia andersoniana 'Sweet Kate':
Tradescantia andersoniana 'Sweet Kate'
Neu gepflanzt haben wir 2013 Salvia reptans aus Texas. Noch ist es unklar ob die Winterhärte für unsere Gegend ausreicht.
Salvia reptans [west Texas] (Syn. Salvia leptophylla)
Salvia reptans [west Texas] Blüten
Um noch einmal auf heimische Pflanzen zurück zu kommen: In Semriach (Steiermark) fand ich sehr schöne, dunkelblaue Typen des Wiesensalbeis, Salvia pratensis. Nachkommen dieser Pflanzen gedeihen nun auch bei uns im Garten.
Salvia pratensis [Semriach]
Weiters kultivieren wir den gewöhnlichen Akelei im Garten, was natürlich nichts besonderes ist und zugegeben, es gibt auch schönere Formen. Wir legen aber Wert auf die Erhaltung dieser heimischen Art und können keine verwandten Arten pflanzen, da sie sehr leicht hybridisieren.
Aquilegia vulgaris [Siegersdorf]
Was wäre ein Blog über blaue Blüten ohne Glockenblumen? Auch hiervon haben wir heimisches im Garten: Die Pfirsichblättrige Glockenblume (Campanula persicifolia) wächst rundum in den Wäldern.
Campanula persicifolia
Doch es gibt auch eine Vielzahl kleiner Arten, die hervorragend in Steingärten und dergleichen zu verwenden sind:
Campanula ciliata ‚Jur 10-565‘
Campanula isophylla [Ventimiglia, Italien]
Ein blauer Lauch wie Allium litvinovii ist für mich etwas ganz besonderes!
Allium litvinovii [Sari-Chilek, Südosten des Chatkal-Gebirge, Usbekistan]
Geradezu vulgär hingegen die Traubenhyazinthe, doch was wäre ein Frühling ohne sie?
Muscari
Natürlich gibt es auch hiervon abweichende Selektionen, wie die hellblaue Muscari 'Valerie Finnes':
Muscari 'Valerie Finnes'
Die Welt wartet noch auf eine richtig blaue Tulpe. Zu Lila und dunklem Violett hat es die Züchtung schon gebracht. Ich bin sicher, dass es Tulpen in schönem Blau in wenigen Jahrzehnten geben wird. Botanische Tulpen wie zum Beispiel Tulipa humilis var. pulchella 'Albocaerulea'
Tulipa humilis var. pulchella 'Albocaerulea'
weisen einen blauen Blütengrund auf, der sich durch Zucht vermutlich auf die gesamte Blüte ausdehnen ließe.
Zumindest will ich das glauben!
Doch ich besinne mich nun lieber der Pflanzen, welche auch ohne züchterische Mühen mit einem Blau prahlen, das seinesgleichen sucht! Das Blauglöckchen, Mertensia viridis, wäre so ein Beispiel.
Mertensia viridis (velvet form)[Park Co., WY, 2348m]
Kräftig und dunkel das Blau dieses kleinen Rittersporns:
Delphinium tatsienense
Veronica oltensis geizt auch nicht mit Farbe und überzieht die Steine mit einem Blütenteppich:
Veronica oltensis
Dem Himmel gleich ist die Farbe einer meiner liebsten Stauden, dem Bartfaden Penstemon nitidus.
Penstemon nitidus [Jefferson Co., MT, 1920m]
Die vielen schönen Arten der Gattung Penstemon gehören aber unbedingt einmal in einem eigenem Post gewürdigt!

Gerhard