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Donnerstag, 1. Oktober 2015

Das war der September - ein kleiner Rückblick.

Lange hat der Sommer gedauert, aber nun ist der Herbst endgültig ins Land gezogen!

Überblick Beet I
Nach langer Dürre brachte der September auch endlich den lang ersehnten Regen. Nicht viel, aber immerhin!
Pflanzen suchen ein Zuhause.
Endlich konnte ich damit beginnen, die vielen Pflanzen, die ich heuer vermehrt habe, auszupflanzen und zu topfen. Die Warteschlange ist aber immer noch sehr lang, doch die Pflanzsaison ist ja noch lange nicht zu Ende. Wir haben eigentlich nur gute Erfahrungen mit Herbstpflanzungen gemacht, bis in den Dezember hinein!
Birgit in Aktion!
Auch mit der Pflege waren wir ein wenig im Rückstand, doch nach ein wenig Unkraut jäten und dem Rückschnitt von alten Blütenständen sieht alles wieder recht ordentlich aus.
Scabiosa graminifolia (Lomelosia g.) [Čaven-Wiesen, Ternovaner Wald, 1150m]
Purshia stansburiana [Kane Co., UT, 1738m]
Samenstände reifen allerorts und sind oft genauso zierend wie die Blüte selbst!
"Dryland" mit Kniphofia rooperi.
Ausschnitt mit Opuntien und Yucca reverchonii.
Die niedrig stehende Sonne im Herbst gibt ein gutes Fotolicht!
Yucca glauca in einem kleinen Beet am Rande.
Yuccas haben sich dieses Jahr trotz Trockenheit hervorragend entwickelt. Für sie war dieser Sommer nach dem letzten bescheidenen Jahr gerade richtig!
Yucca x schotii mit Agave havardiana Blütenstand im Hindergrund
Diverse Yuccas und Hesperaloe parviflora
Neben den schon recht dominanten Yuccas gibt es auch Kleinigkeiten zu entdecken, die etwas versteckt um die Gunst des Betrachters buhlen!
Cyclamen cilicum
 Andere schreien lauthals um Aufmerksamkeit und sind weithin unübersehbar!
Zauschneria californica 'Western Hills'
Ja, hier heißt sie noch immer Zauschneria californica und nicht Epilobium canum. Ich halte die Eigenständigkeit der Gattung für sinnvoll und gut. Klar, sie sind nah verwandt und der Unterschied liegt lediglich in den verschiedenen Bestäubungs -Strategien begründet, doch warum sollte das nicht ausreichen?
Epilobium fleischeri 
Aber was soll's? Was kümmert's die Pflanzen, das wir uns über deren Namen die Köpfe zerbrechen!

Gerhard

Donnerstag, 13. August 2015

Delosperma - Mittagsblumen - Die ausbreitungsfreudigen Arten

Die Mittagsblümchen (Delosperma spp.) sind teils besondere Kleinode oder auch prächtige Arbeitstiere - je nach Art und Sorte. Für mich sind sie aus dem Garten einfach nicht mehr weg zu denken!

Machen wir einen kleinen Streifzug durch das Sortiment dieser südafrikanischen Gattung:
Wir beginnen mit den stark wachsenden, ja wuchernden Sorten für größere Flächen, Wurfsteinmauern und dergleichen. Es handelt sich also um Arten, die als reich blühende Bodendecker Verwendung finden können.
Delosperma nubigenum
Dieses Delosperma nubigenum war meine erste Mittagsblume. Ich kaufte sie 1994 als
Del. deschampsii und pflanzte sie in meinen neu geschaffenen Steingarten. Schnell wurde allerdings klar, dass dies keine Pflanze ist, die man mit zierlichen Nachbarn vergesellschaftet.
Delosperma nubigenum
Eine weitere Form von Delosperma nubigenum erhielt ich 2004 bei der Anlage des Wüstengartens.
Diese Art ist einmal blühend, zur Hauptblütezeit im Frühjahr aber ein einziger gelber Teppich.
Delosperma nubigenum [Hencang Pass]
Später kaufte ich eine weitere Form mit der Herkunft Hencang Pass. Allerdings konnte ich keine weitere Informationen dazu finden. Auffallend war die rote Winterfärbung der Polster, die auch auf dem Bild noch leicht zu erkennen ist. Sie bildet später ebenfalls einen dichten Blütenteppich.
Delosperma cooperi
Eine bekannte Art, welche sich schon lange in Kultur befindet, ist Delosperma cooperi. Sie stirbt zwar im Winter immer etwas zurück, regeneriert sich aber sehr rasch. Diese, in den Gärten weit verbreitete Art blüht den ganzen Sommer über, sofern ausreichend Wasser und Nährstoffe zur Verfügung stehen. Deshalb sollten viele Mittagsblumen nicht in allzu mageres Substrat gepflanzt werden!
Delosperma cooperi 'Table Mountain' mit beginnender Blüte
Delosperma cooperi 'Table Mountain'

Delosperma cooperi 'Table Mountain' ist eine großblütige Selektion mit dunklen Blüten und wird auch über Samen vermehrt. (Samen werden unter anderem von Jelitto vertrieben). Sämlinge variieren aber durchaus etwas in Bezug auf Blütengröße, Blütezeit und Farbnuancen. Durch den selben Handelsnahmen gibt es immer wieder Verwechslungen mit der Sorte 'John Proffitt', welche aber nicht zu D. cooperi gehört. (Später einmal mehr dazu.)
Delosperma dyeri [Typ Eugen Schleipfer]
Den lila Typ des Delosperma dyeri von Eugen Schleipfer habe ich erst seit kurzem. Diese Art wächst auch sehr kräftig, wuchert aber nicht wie vorige.
Delosperma dyeri 'Psdold' ('Red Mountain')
Delosperma dyeri 'Psdold' ('Red Mountain')
Die rote Varietät Delosperma dyeri 'Psdold' ist in den meisten Fällen unter dem Handelsnamen 'Red Mountain'´bekannt. An den Bildern sieht man schön, wie sich die Farbe etwas während der Blüte verändert. Vermutlich handelt es sich um D. dyeri var. laxum, welche sonst nur selten in spezialisierten Sammlungen in den Farben von Rot bis Orange vertreten ist.
Delosperma dyeri 'Fire Spinner'
Delosperma dyeri 'Fire Spinner'
Die ins Orange gehende Delosperma dyeri 'Fire Spinner' wird wie letztgenannte Sorte über
Plant Select vermarktet. Eigentlich gilt diese Mittagsblume noch als unbeschriebene Art, ich gehe aber stark davon aus, dass es sich auch um einen Klon von 
Ddyeri var. laxum handeln könnte. Überhaupt ähnelt sie sehr stark einer Form, die ich mit der Herkunft [near Tarkastad, East Cape, 2000m] kultiviere. Über die Herkunft von 'Fire Spinner' Ist allerdings nichts näheres bekannt. Weitere ähnliche Formen sind im Test.
Sämlinge treten reichlich auf, blühten bisher aber immerzu lila. Einen besonders hellen und dunklen Klon habe ich ausgelesen.
Del. 'Fire Spinner' Sämlinge. Die beiden selektierten Pflanzen im direkten Vergleich.
Dunkel-Lila blühende Selektion der 'Fire Spinner' Sämlinge
Ob sie gegen die Vielzahl an lila Sorten und Formen bestehen können, wird sich erst zeigen, da es mittlerweile sowohl eine hellere und auch dunklere stark wachsende Sorte gibt. (Jedoch mit anderer Abstammung.) Ob jene aber ausreichend winterhart sind, müssen sie erst beweisen, deshalb werde ich meine Selektionen noch weiter kultivieren.
Delosperma 'Halda'
Eine ebenfalls noch unbeschriebene Art ist Delosperma 'Halda', benannt nach dem tschechischen Botaniker Josef Halda, der diese Pflanze angeblich in Lesotho auf 3125m gesammelt hat. Die genaue Herkunft ist mir allerdings nicht bekannt. Es gibt Hinweise, das es sich hierbei um Del. deleeuwiae handeln könnte.
Diese Sorte wächst nicht nur sehr stark, sie sät sich auch enorm stark aus, Was manchmal ordentlich lästig werden kann, wenn sie Nachbarpflanzen einfach verschluckt! Diese Reichblütigkeit und kaum wiederzugebende Farbenpracht möchte ich aber nicht missen. So bin ich gezwungen, oft schön blühende Pflanzen zu roden. Hybridisierung habe ich bisher nicht beobachten können. Die Sämlinge variieren nur ganz leicht in der Größe der Blüten.
Delosperma lavisiae [Kletsang Diamantenmine]
Die nächste, ausbreitungsfreudige Form stammt aus der Umgebung der Kletsang Diamantenmine. Gesammelt wurde diese Art meines Wissens, welche ich persönlich für Delosperma lavisiae halte, vom tschechischen Gärtner Josef Holzbecher. Vom vegetativen Wachstum her gesehen, eine Art mit gemäßigtem Ausbreitungsdrang. Jedoch eine enorme Samenschleuder und sich mit Sämlingen rasch verbreitend. Es sieht so schön aus, wenn die vielen kleinen Sämlinge in Blüte stehen, doch in unserem Garten hilft nur rigoroses jäten, damit die Pflanzen letztendlich nicht überhand nehmen. Auch hier ähneln fast alle Nachkommen der Urspungspflanze. Am richtigen Standort kann die Neigung zur Selbstaussaat durchaus willkommen sein.
Delosperma 'Kelaidis' ('Mesa Verde')
Delosperma 'Kelaidis' ('Mesa Verde'), Blüten in unterschiedlichen Stadien.
Die Sorte 'Kelaidis' (benannt nach dem damaligen Kurator Panayoti Kelaidis) entstand im Denver Botanic Garden. Häufig findet man sie unter der Bezeichnung 'Mesa Verde', so wurde sie von Plant Select in den Handel eingeführt. Die Herkunft ist unbekannt. Manche sprechen von einer Mutation einer kompakten D. cooperi Form, andere von einer möglichen Hybride von einer kompakten Delelosperma coopri und D. nubigenum. Da bisher kein einziger Sämling von dieser Sorte entstanden ist, halte ich die Hybrid-Theorie für plausibel.
Ein echter Dauerblüher mit einzigartiger Farbe im Sortiment!
Am zweiten Bild sieht man schön, wie die Farbe von Rosa (kurz nach dem Öffnen der Blüte) zu Lachs umschlägt. Farbveränderungen kommen bei vielen Sorten vor, zumindest hellt die Farbe im Laufe des Tages etwas auf! Nur bei gelben Sorten fiel mir das noch nicht auf.
Aber auch Licht und Kamera spielen eine große Rolle bei der Farbwiedergabe!
Delosperma 'World Seeds'
Delosperma 'World Seeds'
Delosperma 'World Seeds' soll ebenfalls eine Hybride sein. Sämlinge kommen aber dennoch vor, was die These deshalb aber nicht entkräftet. Diese ist eine besonders stark wüchsige Sorte mit den größten Blüten, die ich im winterharten Sortiment kenne! Sie wurde von Martin Tversted aus Dänemark selektiert und in den Handel gebracht.

Soweit ein kurzer Einblick ins Sortiment der stark wachsenden Formen. Es gibt noch einiges mehr und immer wieder kommen neue Sorten hinzu, welchen ich mit Begeisterung nachjage!
Als nächstes will ich mich den etwas schwächer wachsenden Arten und Sorten widmen.

Gerhard

Sonntag, 19. Juli 2015

Hochsommer!

Hier herrscht nach wie vor ungebrochenes Sommerwetter mit Hitze und teils heftigen Gewittern.

Yuccas und Agaven genießen dieses Wetter ganz besonders!
Blühende Hesperaloe und Agaven mit Berkheya cirsiifolia
Yucca nana mit diversen Kakteen und anderen Begleitpflanzen
diverse Agaven im Beet #1
Die Kakteenblüte ist praktisch vorbei, nur gelegentlich kommt noch die eine oder andere Art zur Blüte.
Gymnocalycium baldianum
Gelegentlich schmückt sich auch mal ein Kaktus mit einer Nachblüte:
Echinocereus reichenbachii subsp. baileyi
Im Hochsommer lässt die Blütenpracht etwas nach. Viele Pflanzen haben die Hauptblüte hinter sich und bilden Samen aus, die wir eifrig sammeln. Auch einige Kreuzungen von Yuccas sind auch heuer wieder gelungen!
Früchte an einer Yucca
Die Rasenflächen waren größtenteils schon vertrocknet, wo der Boden besonders flachgründig ist. Durch einige Regengüsse ist es aber wieder relativ grün. In einem Wüstengarten gehört das natürlich dazu und gewässert wird grundsätzlich nicht! Die Pflanzen in den Beeten kommen ohnehin damit zurecht!


Dennoch ist der Garten immer bunt, denn es gibt genug Pflanzen, die auch jetzt blühen, wie die obligatorischen Taglilien, die in keinem Garten fehlen sollten! Beide Pflanzen sind lediglich unbenannte Sämlinge:

 
Die Insekten arbeiten selbst in der größten Hitze fleißig, was ich von mir nicht behaupten kann!
Hummel auf Dalea purpurea
Berkheya cirsiifolia mit Besuchern
Aber die Flora zeigt, dass es schon wieder langsam Richtung Herbst geht!
Lagerstroemia 'Muskogee'
Acis autumnalis (Syn. Leucojum autumnale)
Prospero autumnale (Syn. Scilla autumnalis)
Cyclamen hederifolium f. album
Noch ist aber kein Ende des Sommers in Sichtweite! Die Rauchschwalben sind zwar schon alle flügge, ziehen aber erst in einigen Wochen gen Süden!
Junge Rauchschwalbe

Gerhard